Georgs Reise durch Australien

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Georg war vom 10. Februar bis 1. März 2003 unterwegs durch Australien um das IVCA-Treffen mit Hochrad-WM in Tasmanien zu besuchen.
Hier seine Berichte:

Wir sind erfolgreich in Melbourne angekommen.
Zusammengefasst: Es war hart. Hier ein paar Details:

10.2.2003: Sydney => Port Kembla. 107,8 km.
Zuerst in den Vorstaedten von Sydney hoffnungslos verirrt => lieber doch Highway. Nach ein paar km von der Polizei vom Highway verjagt: Hagelsturm voraus => Coastal Roads im starken Regen.

11.2.2003: Port Kembla => Ulladulla. 126,4 km, Ab Syd: 234,2.
50 km bergab, 26,4 km flach (Seven Mile Beach), bleiben 50 km nur bergauf. Um 1/2 8 total fertig. Sonnenbrand.

12.2.2003: Ulladulla => Moruya. 81,0 km. An Syd: 315,2
Abfahren zT >50 km/h, Auffahrten demnach ebenso. Extrem heiss. Um 17:00 ist es aus und vorbei. Alle Suenden abgebuesst. Ab morgen wird Guthaben aufgebaut.

13.2.2003: Moruya => Tathra. 121,3 km, ab Syd 436,5
jetzt haben wir uns schon daran gewoehnt, dass es ur bergauf/bergab geht. Bei bewoelktem Himmel bzw im Schatten der Eukalypten eine "angenehme Spazierfahrt". Das Tagesziel erreichen wir um 19:00. "VB-for the hard earned thirst"

14.2.2003: Tathra => Genoa. 115,2 km, ab Syd 551,7 km.
"Wandertag" bis Eden. Von dort 64 km durch den Bush ohne nix. Voll beladen mit Wasser und Sorgen machen wir uns auf den Weg (Tourist Info in Eden hat uns immerhin im einzihen Hotel weit und breit angekuendigt). Die 64 km sind dann trotz Sonne recht angenehm, weil zum ersten Mal relativ flach. Gepaecktraeger kaputt. Schraube verloren. Scheisse.

15,2,2003. Genoa => Orbost. 123 ,0 km, ab Syd 674,7.
Gepaecktraeger mit Schraube vom Flaschenhalte repariert (Diese Loesung ist mir im Schlaf eingefallen. Bis Cann River irgendwie zach, obwohl nur 47 km und eh flach. Sonnig und heiss. Vermutlich deshalb. Dann wieder 76 km durch Bush (alle in der Karte eingezeichneten Orte sind nicht vorhanden)., nur ein Hotel "Bellbird Creek". Dennoch halb so wild, nur "Der Arsch ist im Arsch". Motels alle ausgebucht, nur Commonwealth Inn (eroeffnet 1901, seither unveraendert belassen) hat ueber der Bar noch ein Zimmer frei. Literaturempfehlung von Motorradfahrern: Henry Lawson: Mulga Bill.

16.2.2003: Orbost => Bairnsdale. 100,4 km, ab Syd> 775,1.
wir wollten eigentlich heute einen genuetlichen Tag einlegen, nur 60 km bis Strand in Lakes Entrance. Aber: Regen und eh kein gscheiter Strand, daher weiter. Dafuer sinds jetzt nur mehr 282 km bis Melbourne. Das werden wir in drei Tagen schaffen.

17.2.2003> Bairnsdale => Traralgon. 124,4 km, ab Syd 899,5 km.
heute nur flach, aber man kann es und trotzdem nicht recht machen: wir beschween uns ueber den Gegenwind. Nachdem wir das Hotel in Rosedale ausgelassen haben (grosser Fehler), sind die letzten km extrem muehsam.Huegel haben immerhin den Vorteil, dass es irgendwann wieder bergab geht. Beim Wind gibts das nicht.

18.2.2003: Traralgon => Beaconsfield. 118,1 km, ab Syd 1017,6.
"Highway-Tag" . Fad, ausser Georgs Knie-Schmerzen.

19.2.2003 Beaconsfield => Melbourne ~60 km bisher
Diesmal hat der Highway keinen Randstreifen und die Trucks ziehen mit wenigen cm Abstand vorbei. Machen einen grossen Umweg, weil das macht keinen Spass.

So, das wars bisher. Am Abend gehts mit der Faehre nach Tassie, dann sehen wir weiter.


20.2.2003, Melbourne=> Evendale
Ja, wir haben es geschafft und sind in Tasmanien angekommen. Zwar hat uns die Faehre nicht mitgenommen, weil die Tickets storniert wurden, aber am Faehr-Terminal haben wir Michal, Sascha und Kurt aus Deutschland getroffen, die unsere Raeder mitgenommen haben. An dieser Stelle: DANKE!
Wir selbst haben telefonisch einen Flug gebucht und sind am naechsten Tag, zur selben Zeit wie geplant, in Evendale/Tasmanien angekommen.

Der Empfang war bestens organisiert und die Registrierung war bloss Formsache. Auch fuer das Quartier war gesorgt: wir waren gleich bei den Nachbarn der Veranstalter untergebracht, Gaye und Simon Handby, einen eigenen Trakt in ihrem Bungalow, purer Luxus! Auch ihnen an dieser Stelle: Herzlichen Dank. Sie sind die besten Gastgeber, die wir uns wuenschen konnten.

Am nachmittag dann eine kleine Rundfahrt mit Hochradfahrern aus aller Welt, um die Gegend anzuschauen.

Das offizielle Programm startete mit einem Empfang im Clarendon-House, einer lokalen Sehenswuerdigkeit. 10 km Anreise per Radl zum anwaermen fuer morgen.

21.2.2003: Evendale - Airport-Sprint
Der Airport-Sprint. Wenn man sich so umhoert sind viele der aus Uebersee angereisten hierher gekommen, weil sie am legendaeren Airport-Sprint teilnehmen wollen. Wo sonst in der Welt wird der Flughafen abgesperrt, damit auf der Rollbahn ein Hochrad-Rennen ausgetragen werden kann.

Die Atmosphaere ist phantastisch. Vorbei am Terminal, hinaus zum Ende der Landebahn. Der Start wird kurz verzoegert, zwei Kleinflugzeuge kommen noch vor uns dran. Dann los. 50 Hochraeder, nebeneinender aufgestellt rasen die Landebahn hinunter. Taktik gibt es nur eine: so schnell wie moeglich am anderen Ende ankommen. Das Ziel wird durch zwei Loeschfahrzeuge markiert, die sich gegenueber aufgestellt haben, und einen Wasserbogen spritzen.

Gewonnen haben die ueblichen Favoriten aus Australien und Tasmanien.

22.2.2003: Evendale - Die Rennen am Dorfplatz.
Bereits in aller frueh wird das Staedtchen abgesperrt, ein Rundkurs mit Strohballen abgesichert.

Um zehn Uhr das erste Rennen: Slow Race, dann Slalom. Nur maessig erfolgreich (ich gebs zu, in den Vorrunden schon ausgeschieden)
Dann das Novice-Race: Alle die das erste Mal hier in Evendale sind, fahren zwei Runden um den Platz. Hier ist die Konkurrenz noch nicht so gross => zweiter Platz :-)

Unzaehlige weitere Rennen folgem, die Offizielle WM ueber eine Meile => ich hab den Vorlauf schon versaut ...
Dann das Einrad-Rennen: Souveraen gewonnen, aber: das war nicht auf dem Proogramm, wir haben es privat organisiert => keine Trophaeen.

Fuer die Staffel haben wir ein Team Kontinentaleuropa gebildet: Deutschland, Holland, Deutschland, Oesterreich => nicht letzter geworden. Immerhin :-)

Eines der witzigsten Rennen war der Obstacle: zuerst zum Rad laufen, dann das Rad zurueck tragen, dann das Rad wirder zurueck schieben, nach der Letzten Wende durften wir dann endlich ins Ziel fahren. Auf den letzten 3/4 des bewerbes war ich total abgeschlagen, wenn nicht gar einer der letzten. Aber die anderen haben ewig gebraucht, um auf das Radl zu kommen => so bin ich zweiter geworden :-)

Vom miss'n out moechte ich noch berichten: hierbei wird nach jeder Runde der jeweils Letzte aus dem Rennen genommen. Die lezten drei, die uebrig bleiben, fahren sich die Medaillien aus. Ich als erster durchs Ziel. Hoppla, das Rennen haette noch eine Runde gedauert => trotzdem Dritter :-)))

Beim Consolidation-Race durfte ich dann nicht mehr mitmachen. Bei diesem Rennen durften alle, die bisher noch keine Medaille hatten, es noch einmal versuchen.

Super Atmosphaere, lauter nette Leute, herrliches Wetter, Sonnenschein - wieviele Grad hats in Wien? hier hats 25-30 PLUS!
Am Abend dann noch ein Gala-Dinner - was will man mehr.

23.2.2003: Evendale 20 Meilen-Rennen.
Eigentlich wollte ich gar nicht racen, nur die Gruppe, die ein paar Minuten vorher abgelassen wurde einholen, dann gemuetlich zum Ziel fahren, wo ein Picknich organisiert war. Dann aber hat es angefangen richtig spass zu machen ... eh bekannt: wer schneller faehrt ist frueher beim Buffet! keine Ahnung wie's ausgegangen ist. Morgen wirds vielleicht in der Zeitung stehen.

Das wars bis jetzt. Morgen gehts (wieder per Flieger, weil die Faehre voll ist) nach Melbourne, dann startet die Country-Tour durch Victoria. Ueber 70 Hochraeder werden erwartet. Sensationell.

PS. Fotos gibts heute leider keine, der PC hier hat keinen USB


24.2.2003: Evandale => Melbourne
Weil wir keinen Platz auf der Fähre haben, müssen wir früh aufstehen und nach Melbourne fliegen. Stadtbesichtigung statt Hochradfahren.

25.2.2003: Melbourne => Euroa 65km.
Schon wieder früh aufstehen. Wir treffen die, die mit der Fähre übergesetzt haben und machen uns gemeinsam auf die Country-Tour. Im Unterschied zu unserer Fahrt von Sydney nach Melbourne gehts bei der Country-Tour gemütlich zu. Das Gepäck wird im Bus transportiert, Verpflegung und Getränke werden einem alle paar Kilometer "aufgedrängt". Die Organisation geht geht so weit, dass man einen Anschiß bekommt, wenn man über eine Brücke fährt, die Veranstalter für gefährlich halten. "strongly recommended dismout and walk" => das ist keine Empfehlung, das ist ein Befehl!!!

26.2.2003: Euroa => Benalla 76km.
Über völlig unbefahrene Eukalyptus-Alleen gehts gemütlich nach Benalla. Die Veranstalter haben sich wirklich Mühe genommen, die schönste Route zu finden.

27.2.2003: Benalla => Wangaratta 160km
Century!
Das heißt: aufstehen eine Stunde vor Sonnenaufgang. Zusammenpacken und ausgiebig frühstücken. Um 6:30 ist es dann schon dämmrig genug um die 100 Meilen anzugehen. Die erste 56km-Runde ist noch angenehm und nach genau drei Stunden sind wir um 9:30 damit fertig.

Die, die das metrische Century fahren (100 Kilometer), fahren direkt nach Wangaratta, die, die das Imperial-Century fahren (100 Meilen), drehen die Runde noch ein weiteres mal. Interessanterweise sind die 100km für die meisten Amerikaner attraktiv, weil eine völlig "exotische" Distanz. Auf die zweite Runde machen sich Nicky Armstrong/Western Australia, Michael Grützner/Deutschland und Georg auf ihren Hochrädern, begleitet von Sascha und Florian auf Safeties. Die zweite 56km Runde dauert wieder genau 3 Stunden bis 12:30, es fährt sich aber nicht mehr so locker wie in der Früh. Außerdem regnet es wie aus Schaffeln.

Der nächste Abschnitt nach Glenrowan dauert bis 14:30. Starker Gegenwind macht das Leben schwer, dafür scheint jetzt wieder die Sonne. Auf den letzten 20 Kilometern wacht dann Michael plötzlich auf. Das Tempo ist so schnell, dass wir sogar ein paar Safety-Fahrer überholen. um 15:43 fahren wir gemeinsam ins Ziel. Die 100 Meilen haben wir in 9 1/4 Stunden geschafft. Zum nächsten Hotel auf ein wohlverdientes Bierchen mögen wir nicht mehr radeln => wir gehen lieber zu fuß.

28.2.2003: Wangratta => Beechworth => Wangratta 98km
Für uns der letzte Tag der gemeinsamen Tour. Wieder wurde eine wunderschöne Route durch das Hinterland ausgewählt. Zum krönenden Abschluß ein ewig langer Anstieg auf der zu einem Radweg umgebauten ehemaligen Eisenbahn-Trasse nach Beechworth (Gold-Rush, Ned-Kelly, ... ein schönes, gemütliches historisches Städtchen).
Hier heißt es Abschied nehmen. Es war eine wunderschöne Woche! Georg & Florian fahren den selben Weg zurück nach Wangaratta.

1.3.2003: Wangratta => Melbourne => Flughafen
Mit dem Zug fahren wir zurück nach Melbourne.
Falls jemals jemand von Melbourne-City zum Flughafen radeln will, ich kenne jetzt die Route abseits der Autobahn. Danke an dieser Stelle dem Organisationsteam dieser Tour! Auch diese Strecke wurde perfekt ausgewählt und beschrieben.

Der Flug dauert ewig. Das ist der einzige Nachteil, der mir zu Australien einfällt.
Die Räder im Flieger zu transportieren war denkbar einfach. Wir mußten nur etwas Luft auslassen, das wars.

Text und Fotos von Georg Bachl, 2003.

Viel schönere Fotos von diesem Ereigniss findet Ihr im Bildbericht von Annemarie & Holli Hollitzer.


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