Passau-Wien in nicht ganz 24 Stunden |
Eine wahre Geschichte (mit gut gemeinten Tipps für Nachradler)!
Wien Westbahnhof 19.45 h
Triff dich mit zwei guten Freunden und nimm den direkten nach Passau.
Der hat auch einen Extrawagon für drei Hochräder.
Und nun der heiße Tipp: Achte darauf, dass du auch gut ausgeschlafen bist!!
Passau 23.15 h, km 0
Die irre Stimmung kommt von dem Wissen etwas ganz verrücktes zu machen,
und du bist nicht allein!
Radeln durch Passau, die letzen Passanten flüchten heimwärts,
wenige übriggebliebene grölen uns nach.
Der Radweg führt ins Labyrinth der Altstadt, nicht gerade das
Ambiente für Weitwanderer, Weltumsegler und Wienineinemstückradler.
Wenn du was großes vorhast, nimm den breiten Pfad. Bleib auf der Landstraße, um diese Zeit (fast Mitternacht) kommt eh kaum jemand vorbei.
Schlögener Schlinge 1.57 h, km 41
Eine rasende Nachtfahrt durch Wald und Nebelbänke.
Das Licht des Vordermannes reicht für alle - die Batterien müssen bis morgen früh halten.
Radfahrer begegnen uns nicht, hellbeleuchtete Schiffe tuckern im Nebel stromauf.
Fahren im Vollmondrausch - legal und surreal!
Nachtfahrt unbedingt mit dem Mondkalender abstimmen!
Urfahr 4.50 h, km 92
Begegnung der dritten Art: Ein Radfahrer taucht aus dem schwarz auf, Gottseidank mit Licht!
Linz 5.16 h, km 98
Die Stadt erwacht, wir sind müde. Jenseits der Donau lockt ein Hotel. Was mag ein Zimmer wohl kosten?
Die Kälte und die Feuchtigkeit kriechen unter das Gewand.
Wenn Du jetzt noch nicht ausgeschlafen bist, ist es zu spät!
Eine Etappe im dichtesten Nebel. Was der Nebel nicht verdeckt wird durch die beschlagene Brille vertuscht.
Mauthausen 6.30 h, km 121
Eine Bäckerei holt uns zurück in die Zivilisation. Duftige Blätterteigkreationen und heiße Schokolade.
Zum Abschied eine Hochradshoweinlage und wir finden uns wieder auf dem nebeligen Treppelweg.
Mit dem Tageslicht erscheint das Windschattenfahren möglich.
Ufer 10.07 h, km 162
Halbweg. Der Kaffee ist aus. Die Bananen sind aus. Die Kraft ist aus. Die Arbeit beginnt.
Die Pausen sind nicht mehr willkommen, sondern notwendig. Aber warum so kurz?
Wir haben Dich gewarnt. Du hättest Dich ausschlafen sollen!
Persenbeug 11.23 h, km 184
Ein kleiner Abschneider wird zum Verhängniss: Im starken Verkehr auf steiler Strasse verliert HAE Motivation und Kondition.
Ein Greißler als Rettungsboje kostet uns eine halbe Stunde und den Schwung. Die Luft ist draussen.
Rechtzeitig vor Antritt einer solchen Reise ausschlafen!
Melk 13.28 h, km 203
Welch Wunder, wir finden uns in Melk! Mitagessen im Gastgarten: die Kellnerin weckt uns einmal zum Essen, nochmals zum Zahlen.
Robert nimmt das Wort in den Mund: aufgeben, dem Arsch zu Liebe.
Krems 15.59 h, km 235
Robert: 'Der Arsch brennt unheimlich, beim Absteigen hat man das Gefühl er bleibt am Sattel kleben.
Dass verrückt sein so weh tun muss! HAE und Georg sehen dagegen direkt jugendlich aus.'
16 Stunden Sattel wetzen kann man so schwer trainieren, aber vorher ausschlafen ist der Tipp.
Georg und HAE fahren nur deshalb weiter, weil sie zu geizig sind sich Bahnkarten zu kaufen.
Zwentendorf 18.29 h, km 267
Der Weg wird uns so lang... da ein Lichtblick. Walter ruft uns an, er kommt nach Tulln entgegen.
Tulln 19.07 h, km 275
Wir sind wieder zu dritt. Die Räder werden auf Vordermann gebracht (Speichen wechseln, Batterien wechseln). Die Fahrer bleiben desolat.
Georg: 'Spätestens ab Tulln war ich nicht mehr zurechnungsfähig. Eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer.'
Wien 22.07 h, km 317,1
Den Rest der Strecke halten wir uns mit Mühe aufrecht. Aber wir kommen an. Zum Fotografieren hatte niemand mehr Lust - und wohl auch keine Kraft.
Vor so einer Tour solltest Du Dich unbedingt ausschlafen!!
Georg: 'Du bist wirklich müde, wenn ...
... du es nicht einmal mehr schaffst, zuhause ein Bier zu öffnen ;-)'